Als Übersetzer im medizinischen Bereich ist es wichtig, sich mit den gängigen Fachbegriffen und Abkürzungen vertraut zu machen. Hier sind einige Beispiele:
- NSTEMI: Nicht-ST-Hebungsinfarkt (Non-ST-Elevation Myocardial Infarction)
- EKG: Elektrokardiogramm
- CT: Computertomographie
- MRI/MRT: Magnetresonanztomographie
- COPD: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (Chronic Obstructive Pulmonary Disease)
- TIA: Transiente ischämische Attacke (Transient Ischemic Attack)
- MRSA: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
- HbA1c: Glykiertes Hämoglobin
- ICU: Intensivstation (Intensive Care Unit)
- VWD: Von-Willebrand-Krankheit
Es ist auch wichtig, neben den medizinischen Abkürzungen, sich mit den medizinischen Nomenklaturen und Klassifikationen vertraut zu machen, wie zum Beispiel:
- ICD-10: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision
- DSM-5: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen, 5. Auflage
Es ist zu beachten, dass dies nur einige Beispiele sind und es viele weitere medizinische Fachbegriffe und Abkürzungen existieren. Übersetzer soll großer Wert darauf legen, stets aktuelle medizinische Literatur und Internet-Ressourcen durchsuchen, um sicherzustellen, dass die Übersetzungen korrekt und präzise sind.
Ein Dolmetscher im Medizin arbeitet professionell mit Fachabkürzungen, indem er eine gründliche Vorbereitung durchführt. Er liest und recherchiert im Voraus, um die häufig verwendeten Abkürzungen in seinem Fachgebiet zu verstehen und sich mit ihrem Kontext vertraut zu machen. Er kennt die spezifischen Abkürzungen und Begriffe, die in medizinischen Dokumenten oder Gesprächen verwendet werden.
Der Dolmetscher kann auch ein Glossar erstellen, das eine Liste der häufigsten Fachbegriffe und Abkürzungen enthält, die er während der Arbeit verwenden wird. Dadurch kann er sicherstellen, dass er die Abkürzungen korrekt übersetzt und die richtigen Fachbegriffe verwendet.
Während der Übersetzung selbst hört der Dolmetscher aufmerksam zu und notiert sich die verwendeten Abkürzungen und Fachbegriffe. Er versteht den Kontext und die Bedeutung der Abkürzungen und übersetzt diese in Echtzeit in die Zielsprache. Dabei gewährleistet er eine klare und präzise Kommunikation zwischen den Gesprächsteilnehmern.
Darüber hinaus kennt der Dolmetscher die Struktur medizinischer Dokumente und weiß, wo und wie Abkürzungen verwendet werden. Dadurch kann er wichtige Informationen effektiv und genau übermitteln.
Ein professioneller Dolmetscher im Medizinbereich verfügt über ein fundiertes Fachwissen und beherrscht die Sprachen, die er dolmetscht, einwandfrei. Er ist sich bewusst, dass die Verwendung von Fachabkürzungen in der medizinischen Kommunikation alltäglich ist und sie daher genau verstehen und übersetzen muss, um eine reibungslose Kommunikation zwischen Ärzten, Patienten und anderen medizinischen Fachkräften zu gewährleisten.
Es gibt verschiedene Gründe, warum in der Medizin so viele Abkürzungen verwendet werden:
- Effizienz: Die medizinische Fachsprache ist sehr umfangreich und komplex. Abkürzungen helfen dabei, Informationen auf knappe und präzise Weise zu vermitteln. Dies kann Zeit sparen und es den Fachleuten erleichtern, wichtige Informationen schnell zu erfassen.
- Standardisierung: Abkürzungen werden oft verwendet, um medizinische Begriffe zu standardisieren. Dies ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden und eine klare Kommunikation zu gewährleisten. Standardisierte Abkürzungen können auch den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen medizinischen Fachleuten erleichtern.
- Platzersparnis: In der medizinischen Dokumentation ist Platz oft begrenzt. Durch die Verwendung von Abkürzungen können lange Begriffe und Sätze auf ein Minimum reduziert werden, was Platz spart und die Lesbarkeit verbessert.
Allerdings kann der übermäßige Gebrauch von Abkürzungen auch zu Verwirrung und Missverständnissen führen, insbesondere wenn Fachleute aus unterschiedlichen Fachgebieten miteinander kommunizieren. Es ist daher wichtig, dass Abkürzungen sorgfältig verwendet werden und in einem angemessenen Kontext erklärt werden.
Bei der Erstellung eines Arztbriefes können durchaus unbekannte, seltene Abkürzungen und Schreibfehler auftreten. Es können auch Abkürzungen mit 2 oder mehr unterschiedlichen Bedeutungen vorkommen. Hier sind einige Beispiele:
- Doppelsinnige/multisinnige/seltene medizinische Abkürzungen:
- VoP – Volumenplus / oder viszerale Osteopathie
- ÖGD (Öffentlicher Gesundheitsdienst / oder ganz oft: Ösophagogastroduodenoskopie)
- SLE (Systemischer Lupus erythematodes / oder auch Samenleiterentzündung)
- Schreibfehler:
- Befung statt Befund
- Kein statt klein (diese Fehler ist sehr relevant)
- „Links“ statt „rechts“ und umgekehrt (passier öfter als vermutet, da unsere Organsystem symmetrisch ist und die Organe manchmal gepaart sind oder aus 2 Lappen bestehen, z.B. linke und rechte Niere, linken und rechten Schilddrüsen-Lappen, hier handelt sich um ein „Denkfehler“)
Daher soll man den Kontext bzw. Hintergrund klar verstehen, um die passende Bedeutung der Abkürzung zu eruieren.